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Außer Atem: Das Berlinale Blog
Stichwort: Deutscher Film - 43 Artikel - Seite 1 von 3
Ballett der Blickkontakte: "Roter Himmel" von Christian Petzold (Wettbewerb)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
22.02.2023
So durfte sich Editorin Bettina Böhler selten austoben bei einem Film von Christian Petzold. Selbst bei den kürzesten Wegen der Figuren durch das etwas marode, aber charmante Ferienhaus an der Ostsee, in das sich Schriftsteller Leon (Thomas Schubert) und der angehende Fotograf Felix (Langston Uibel) eigentlich zum Arbeiten zurückziehen wollen, folgen fast im Sekundentakt Schnitte, die das Geschehen dynamisieren und eine Art virtuoses
Ballett der Blickkontakte
erzeugen. Bilder, die man stehen lassen könnte, werden geradezu weggewischt.
Von
Patrick Holzapfel
Einzeln und kühn: "Music" von Angela Schanelec (Wettbewerb)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
21.02.2023
Irgendwann, wenn man schon lang begriffen hat, dass die zeitlichen Abläufe von Angela Schanelecs "Music" anderen, organischeren Gesichtspunkten folgen als in den anderen Filmen des Festivals, erscheint eines der größten Bilder auf der Leinwand, die man seit langem gesehen hat. Eine Frau steht
am Rand einer Klippe
.
Von
Patrick Holzapfel
Staub im Spätlicht: "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" von Emily Atef (Wettbewerb)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
17.02.2023
Marlene Burow und Felix Kramer in "Irgendwann werden wir uns alles erzählen".Wer wie ich in einem früheren Leben als Filmkritiker schon in den achtziger Jahren
nach Cannes
reiste und die Berlinale besuchte, erinnert sich an eine Art Film, die man vielleicht am besten als "
Festivalfilm
" bezeichnet. Filme sind das, die man sich eben nur in der Zwangskonstellation eines Festivals ansehen würde - langsam, getragen, gediegen, schon ein bisschen mit Autorenprätention, aber doch auch auf einer literarischen Vorlage beruhend, so wie "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" auch.
Wie viel hundert
dieser Filme mag ich seitdem vergessen haben?
Von
Thierry Chervel
Eine Seele von Mann: Franz Biberkopf in Burhan Qurbanis "Berlin Alexanderplatz" (Wettbewerb)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
26.02.2020
Lautes Keuchen, dann läuft der Vorspann, in
schwarz und rot
, dazwischen ein Kampf im Wasser, die Farben ändern sich nicht, die Szene steht auf dem Kopf. Mehr braucht es nicht, diesen kleinen Trick - die Köpfe unten, das Wasser oben - und man hat ein Bild vom Ertrinken, das man so schnell nicht mehr von seiner Festplatte löschen kann. Ida geht unter, Francis kriecht an Land, "triefend von den Sünden einer vergangenen Zeit", wie uns eine kindliche Frauenstimme aus dem Off mitteilt.
Von
Anja Seeliger
Mit Menschenliebe gemacht: Sabine Herpichs Doku "Kunst kommt aus dem Schnabel wie er gewachsen ist" (Forum)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
26.02.2020
Werkgruppe Hahn: Da bleibt keine*r verschont, die Mona Lisa nicht, auch Maurizio Cattelans kniender Hitler nicht, alle blicken sie nun mit Hahnenkopf in die Welt, wie
Suzy von Zehlendorf
(rechts im Bild) sie sieht, die vom Jesuskind und seiner Mutter von der Henne und ihrem Küken spricht. Werkgruppe Hass: Auf das Berliner Bode-Museum fokussiert, das die Künstlerin von ganzem Herzen verabscheut, das Gebäude und alles darin, traurig, nur traurig, das Ganze. Aus dem Bode-Katalog ist der Bode-Titel geschnitten, die Bode-Skulpturen sind mit Tüchern und Stoffen verhängt, sie kann gar nicht mit ansehen, was sie da baut.
Von
Ekkehard Knörer
Wahrheit oder Wahrnehmung: Visar Morinas "Exil" (Panorama)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
26.02.2020
Als Xhafer von der Arbeit nach Hause kommt, hängt
eine tote Ratte
an seinem Gartenzaun. Der aus dem Kosovo stammende Pharmaingenieur lebt schon seit Jahren mit seiner Frau Nora und zwei gemeinsamen Kindern in einem Einfamilienhaus, als ihn das Gefühl beschleicht, auf der Arbeit ausgegrenzt zu werden. Vergeblich sucht er den Raum für das Team-Meeting, nach verlorenen Informationen aus seinen Akten, nach Ansprechpartnern, seinem Vorgesetzten. Und ebenso vergeblich versucht er klarzustellen, dass ihm Steine in den Weg gelegt wurden, dass er aus dem E-Mail-Verteiler absichtlich entfernt wurde. Immer zur falschen Zeit am falschen Ort, findet er kein Gehör. Die Kollegen haben keine Zeit oder nehmen ihn nicht ernst. Wird Xhafer
systematisch schikaniert
? Weil er aus dem Kosovo kommt?
Von
Nina Sabo
Schweigen bei den Krokodilen: Thomas Heises "Heimat ist ein Raum aus Zeit" (Forum)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
09.02.2019
Thomas Heise
war schon immer der verstörendste Dokumentarfilmer unter den Chronisten der untergegangenen DDR: In "Stau" erkundete er das Elend junger Neonazis in Halle, in "Imbiss Spezial" den Horror vacui der Wende, in "Material" spürte er dem verlorenen utopische Moment von 1989 nach. Für seinen neuen Film "Heimat ist ein Zeit aus Raum" kompiliert er über drei Generationen die Hinterlassenschaften seiner Familie - Fotos und Filmaufzeichnungen, Briefe und Tagebücher - zu einer Collage, die nicht unbedingt eine Familienbiografie ergibt, sondern eher eine
Reflexion über Familie und Biografie
.
Von
Thekla Dannenberg
Früchtchen des Zorns: Nora Fingscheidts "Systemsprenger" (Wettbewerb)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
08.02.2019
Auf einmal ist nur noch
wilde Wut
auf der Leinwand. Eben noch zogen sich lustig
bunte Kinderkleckse
über den Vorspann, da rastet das Mädchen aus, schreit und tobt und schmeißt mit allem um sich, was ihm in die Finger kommt. Vor allem die bescheuerten Bobbycars. Lehrer, Erzieher, Betreuer flüchten hinters Panzerglas, doch das hält
die Attacken
ebenso wenig aus wie die Nerven aller Beteiligter. Benni ist neun Jahre, das aggressivste und brutalste Kind, das jemals auf der Leinwand zu sehen war, und man schließt dieses
Früchtchen des Zorns
sofort in sein Herz.
Von
Thekla Dannenberg
Man ist schließlich Mensch: Thomas Stubers "In den Gängen" (Wettbewerb)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
23.02.2018
Das erste Bild ist eine Landstraße,
Morgendämmerung
, die Laternen sind noch an, ein paar kahle Bäume zeichnen sich am Rand gegen den Himmel ab, hier und da mal ein Auto. Dann setzt die Musik ein und während die Kamera in den Großmarkt fährt und durch die Gänge schwebt, spielt das Orchester
den Donauwalzer
. Es ist ein wunderbarer Anfang. Die Lichter gehen an, Gabelstapler fahren hin und her. Und das Publikum schwebt mit.
Von
Anja Seeliger
Machen keine Gefangenen: Die japanischen Indies in der Forumsreihe Hachimiri Madness
Außer Atem: Das Berlinale Blog
18.02.2016
Kein Geld, keine Crew? Eine Reihe mit japanischen Independentfilmen der achtziger Jahre setzt ein ergreifendes Denkmal für
alle Loser dieser Welt
.
Von
Lukas Foerster
Aus der blondierten Mitte der Gesellschaft: Anne Zohra Berracheds '24 Wochen' (Wettbewerb)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
15.02.2016
Eine Kabarettistin muss sich der Frage stellen, ob sie ihr Kind mit
Down-Syndrom
bekommen will oder abtreibt.
Von
Lukas Foerster
Eingefroren in der Zeit
Außer Atem: Das Berlinale Blog
11.02.2016
Ausgerechnet im "
Silent Green
" diskutierten internationale Filmkritiker die
Misere des deutschen Films
. Ist er zu deutsch oder nicht deutsch genug? Ist er zu kalt und starr? Nein, er ist überfinanziert.
Von
Thekla Dannenberg
Trip in die Dämmerzone
Außer Atem: Das Berlinale Blog
10.02.2016
Die
Berlinale
führt uns dieses Jahr in die High Society Quebecs, in einen Sex-Streik in Chicago, an die Grenze Chinas zu Myanmar, ins swingende Hollywood der 50er, in deutsche Genrefilme der 70er und japanische Independentfilme der 80er. Ein Blick ins Programm und auf einen
veritablen Koloss
.
Von
Lukas Foerster
Nur halt ohne Kunst: der argentinische Wettbewerbsfilm "La tercera orilla"
Außer Atem: Das Berlinale Blog
12.02.2014
Celina Murgas
Vater-Sohn-Geschichte ist mit deutschen Geldern finanziert und wirkt ein wenig wie
Berliner Schule
aus Buenos Aires. Der Film überzeugt nicht.
Von
Thomas Groh
Läuft mit Dramatisierungsmotor: Feo Aladags: 'Zwischen Welten' (Wettbewerb)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
11.02.2014
Feo Aladags "Zwischen Welten" führt direkt in den
Afghanistankrieg
. Die Überdramatisierung wird aufgewogen durch den
Kinokörper
Ronald Zehrfelds
und unerwartetere erotische Interessen.
Von
Lukas Foerster
⊳