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Rubrik: Bücher der Saison, Stichwort: 1950er - 6 Artikel
Bücher der Saison 15.04.2013 […] identitätsstiftend waren, aber doch auch noch eine ästhetische Grundlage hatten, und um das rasante Entfremden, als Philip sich "gegen die Liebe und für die Gewalt" entscheidet, wie Ina Hartwig in der SZ schreibt. taz-Rezensent Jürgen Berger ist leicht irritiert von dem kühlen Ton, in dem Edschmid erzählt. Ursula März lobt dagegen in der Zeit die "enorme Dichte" des Textes, die auch Edelgard Abenstein im […] Lob auch für Abbas Khiders dritten Roman "Brief in die Auberginenrepublik" der die Etappen eines Briefes beschreibt, den 1999 ein junger, in Libyen im Exil lebender Iraker an seine Geliebte zu Hause schreibt. Der Autor wechselt mit jedem Kurier die Ich-Perspektive und erreicht so ein "dahingeplaudertes, vielstimmiges Tableau der arabischen Gesellschaft" der neunziger Jahre, erklärt FR-Rezensentin Sabine […] durch den Tod des Vaters in Afrika nach langer Zeit wiederfindet. Es ist vor allem die Sprache des Romans, die Mischung aus "Emotion und Intelligenz, Härte und Wärme", wie Zeit-Rezensent Ijoma Mangold schreibt, die die Rezensenten beeindruckt hat. Rezensenten in FAZ, FR und taz stimmten in das Loblied ein. Sehr lesenswert auch das Porträt Selasis, das der Telegraph von dieser selbstbewussten Afropolitan […]
Bücher der Saison 06.04.2010 […] milieu beeindruckte und 2008 für seine Erzählungen "Die Nacht, die Lichter", den Leipziger Buchpreis erhielt, schreibt in seinem Tagebuch "Gewalten" über Bars, Bordelle, das Massaker von Winnenden, den Mordfall Michelle, Krisen, Tod und Krankheiten. Es sind Stories vom Einstecken, schreibt in der FAZ Richard Kämmerlings, der nach beträchtlichem Anfangswiderstand zugeben muss, dass ihn diese hartgesottenen […] Psychiatrie beginnt er eine Affäre mit einer vierzigjährigen Lesbe, die Heterosexualität ausprobieren will, während er hofft, eine Lesbe "umpolen" zu können. Roth ist "ein erzählender Euripides", schreibt Albert Ostermaier in der FAZ, "es ist geradezu von antiker Wucht, wie unausweichlich er sich ins Verderben liebt und hofft". In der SZ sieht Christopher Schmidt Roths Grundthemen, "angereichert mit […] diese fürchterliche Zeit, man muss das ablaufen, was andere einem als Erfahrung vorschreiben und wo man aber denkt: Das interessiert mich eigentlich überhaupt nicht. Was schreibe ich hier?"
Und wie schreibt man über Liebe und Sex im Iran? Gar nicht. Darum hat Shahriar Mandanipur seinen Roman "Eine iranische Liebesgeschichte zensieren" gleich für ein Publikum außerhalb des Irans geschrieben. Denn dort […]
Bücher der Saison 18.11.2009 […] Lesern unangenehm aufstoßen. Rühle las auch Mo Yans Roman "Der Überdruss" der in den 50er Jahren während der Landreform spielt. Der 1955 geborene Yan erzählt seine Geschichte "kühl" und "kraftvoll", schreibt Rühle, der nach Lektüre der beiden Romane das Gefühl hatte, alle Danteschen Höllenkreise durchlebt zu haben.
Ma Jians Held in "Peking Koma" der Student Dai Wei, wird bei der Niederschlagung der Proteste […] ist sicher einer der Gründe, die ihren Übersetzer - der übrigens, durchaus überzeugend, Bei Dao als Erben Lorcas und Celans bezeichnet - fast verzweifeln lassen. 'Man kann nichts richtig machen', schreibt Wolfgang Kubin im Nachwort. Den Dichter zu Rate zu ziehen, half wenig, denn der ist - wenig verwunderlich - 'nicht sonderlich auskunftswillig'." In der SZ bemerkte Andreas Dorschel jedenfalls eine […]
Bücher der Saison 17.11.2009 […] Hofmannsthal begibt sich 1924 für zehn Tage ins Kurbad Fusch, wo er in seiner Jugend glückliche Sommertage verlebt hatte. Jetzt hat er Malaisen und zweifelt an seiner Kunst. Es passiert nicht viel, schreibt Michael Maar in der SZ, aber das Buch lebt in seinen Augen auch nicht von der Handlung, sondern dem "wunderbaren Deutsch" des Autors. Auch die FAZ erliegt der Suggestionskraft Kappachers. Ganz sachte […] einst einem "Orientbetrüger" aufgesessen ist, einem Mann, der behauptete, er sei auf der Insel Formosa geboren. Mit den historischen Fakten geht Dröscher "so frei wie nur je ein Orientbetrüger um", schreibt die FAZ, die sich ganz wunderbar amüsiert zu haben scheint. Man begegnet realen Figuren wie Rousseau, Newton junior, Edmund Burke und Lady Montague, vor allem aber dem knorrigen Dr. Johnson, der sich […] Zärtlichkeit beschrieben!" Auch FAZ und SZ waren absolut hingerissen. Der Österreicher Clemens J. Setz schildert in "Die Frequenzen" einen Vater-Sohn-Konflikt, den es heute wahrscheinlich oft gibt, nur schreibt nie einer drüber. Vater, Architekt, will, dass sein Sohn auch was Kreatives macht. Sohn antwortet kühl: Mir fällt nichts ein. Es scheint enorm viele Erzählstränge zu geben, die einige Rezensenten […]