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Suchwort: "Bilder"
Stichwort: Schanelec, Angela - 8 Artikel
Außer Atem: Das Berlinale Blog 12.02.2019 […] 1: Auch ein Hungerkünstler ist ein Künstler, sucht Wirkung. Und in einer Kunst der Askese hält man sich an die Reste - wenn nicht ans Spiel, dann an die Bilder, also die unglaublich schöne Fotografie Ivan Markovics: Hier ist nichts flau. Die Bilder erinnern mich in ihrem weichen Nuancenreichtum und ihrer perfekten, wie zufälligen Kadrierung an Rohmers "Marquise von O." Es ist großartig, wie Markovic […] erinnern mich an Stunden der Qual mit Straub und Huillet. Die Schauspieler, die sich ins Gestrüpp legen, als sei es das eigentlich ersehnte Bett: ganz klar Tarkowski, nur dass er die entsprechenden Bilder aparter Weise am liebsten bei Schneeregen arrangierte. Die Tonnen des Ungesagten: Antonionis incommunicalibità.
Provokation des Statuarischen in einem Medium der Bewegung. Die meiste Zeit stehen […] längeren Pausen, und das Ehepaar lag im Bett, man sah aber nur das Fußende. Und zwar in flauem Schwarzweiß oder 16 Millimeter (so wie gesagt meine Erinnerung!)
Nun gibt es ja leider gar keinen Film mehr, Bilder sind nicht mehr flau, und Schanelec ist gegenüber früheren Arbeiten wesentlich konzilianter. "Ich war zuhause, aber..." hat Rhythmus. Ab und zu gibt es einen Schwenk, ja sogar eine eingestreute Autofahrt […] Von
Thierry Chervel
Außer Atem: Das Berlinale Blog 13.02.2010 […] jedem Moment eingelassen in den ausschließlich am Set aufgenommenen O-Ton des Flughafens. Genau wie die Bilder einige fast willkürlich erscheinende Figuren aus dem Menschengewimmel filtern, isoliert die Tonspur eine Handvoll fein gedrechselter Dialoge aus den Soundscapes Orlys. Angela Schanelecs Bilder wie Töne stellen die Frage nach dem Verhältnis von Freiheit (der Welt, die ihre eigenen Regeln hat) und […] n Films - mit einem Teleobjektiv, einem Objektiv mit langer Brennweite und geringer Schärfentiefe, das dazu benutzt wird, Objekte zu filmen, die weit von der Kamera entfernt positioniert sind. Die Bilder des Teleobjektivs haben oft etwas Suchendes, Investigatives, in der Filmgeschichte prägten sie unter anderem die paranoiden Politthriller der siebziger Jahre. Manchmal haben sie auch ganz im Gegenteil […] wird, kann man eine dramatische Szene inmitten einer Menschenmenge drehen, die nicht weiß, dass sie zur Staffage wird. Es ist schlicht und einfach fantastisch, wie Schanelec und Vorschneider diese Bilder gelingen: Obwohl sie von vorn herein auf ein großes Stück Kontrolle, das sonst bei der Spielfilmproduktion selbstverständlich ist, verzichten (Kontrolle darüber, wer in die Einstellung darf und wer […] Von
Lukas Foerster
Außer Atem: Das Berlinale Blog 13.02.2009 […] den Hintergrund. Ungefähr so, nur von Anfang an zarter, ist auch der Film. Die ersten Bilder, Schnitt für Schnitt durch den Supermarkt, scheinen ein Versprechen auf große Themen: Arbeitsmarkt, Überwachungsblick, der Laden als Apparat, nüchterne Aufnahmen, Ausschnitte, der Betrachter wird hineingeworfen in die Bilder des Films.
Dann treten Konturen hervor, die Liebesgeschichte und aller Rest ist nur […] bleibt bis zum Schluss rätselhaft. Nur andeutungsweise erzählt Regisseur Baeck Seung-Bin (Bild) seine vertrackt-verschachtelte Geschichte um den Tod und die Trauer, subtil bleiben die Erklärungen, die Bilder distanziert. Es geht um eine Familie, von der der Tod Besitz ergriffen hat. Der Vater hat den Selbstmord seines von ihm heimlich geliebten Schwimmtrainers nie verkraftet, er arbeitet als Sportarzt […] Von
Thekla Dannenberg, Lukas Foerster, Ekkehard Knörer
Außer Atem: Das Berlinale Blog 13.02.2007 […] Jasmin Tabatabei.
Die ganze Welt von heute in ihrem Irrsinn kommt vor in "Fay Grim", aber sie ist neu zusammengebaut aus Worten, die den Figuren, die Hartley virtuos durch seine schräg gelegten Bilder choreografiert, aus den Mündern purzeln. Oft so, als wüssten sie nicht wie. Keine Natürlichkeitsprätentionen hier und keine Menschen aus Fleisch und Blut. Und doch agieren sie mit großer Präzision […] genauso freudlos wie zuvor.
Ariel Rotter, der Regisseur, ist offenkundig ein Vertreter der argentinischen Schule der neuen Langsamkeit. Er kadriert recht streng, er legt großen Wert darauf, dass wir Bilder und Töne wahrnehmen, aber Freiheit für den Betrachter ist was anderes. Überraschungen bleiben mehr oder weniger aus. Und nichts nimmt einen ein für diesen Protagonisten, der wenig spricht und gerne […] einzige konventionelle Auflösung eines Dialogs in Schuss und Gegenschuss. Unendlich langsam schwenkt stattdessen die Kamera von Gesicht zu Gesicht, bewegt sich und verharrt, bewegt sich und verharrt. Die Bilder, am See, in der Sonne, im Sommer von Potsdam, sind oft außerordentlich klar und licht, aber es lastet von Anfang bis Ende auf den Menschen das Gewicht der Welt. Es geht nicht um eine Erzählung, nicht […] Von
Ekkehard Knörer, Christoph Mayerl, Anja Seeliger