Vittorio Alfieri

Sonette

Italienisch - Deutsch
Cover: Sonette
Elfenbein Verlag, Berlin 2024
ISBN 9783961600915
Gebunden, 128 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Ausgewählt und übersetzt von Christoph Ferber. Seit der frühen Renaissance ahmen Dichter in ganz Europa die Sonette Francesco Petrarcas (1304-1374) nach und verfolgen damit ein lyrisches Programm, nach dem das liebende und leidende Individuum durch eigene Erfahrungen das allgemein Menschliche in sich erkennen möge. Alfieris "Petrarkismus" allerdings ist ganz ichbezogen und weist in seiner dramatischen Betonung der eigenen Affekte schon beinahe expressionistische Züge auf. Seine Sonette sind von überschwänglicher Leidenschaft und starkem Ausdrucksbedürfnis geprägt; Eros, Freiheitsdrang und Streben nach dichterischem Ruhm sind seine wesentlichen Anliegen, dem Sturm und Drang ist Alfieri näher als der höfischen Kultur des Cinquecento. Der hier vorgelegte zweisprachige Band gibt eine repräsentative Auswahl aus Alfieris Sonetten, darunter finden sich politische, satirische, philosophische, autobiografische, dichtungsbezogene und amouröse - letztere ausnahmslos Luise Gräfin zu Stolberg (1746-1824) gewidmet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 25.04.2024

Rezensent Björn Hayer freut sich, in dieser Auswahl von Gedichten den 1749 geborenen neoklassischen Lyriker Vittorio Alfieri kennenzulernen. Vom Schmerz der Liebe handeln die Sonette, davon, dem Menschen "mitleidvoll in seinem Kummer beistehn" zu können, aber auch von Freiheit und Aufklärung, wie Hayer von dieser gelungenen Mischung angeregt feststellt. Da kann er auch darüber hinwegsehen, dass das Nachwort von Georges Güntert etwas "zu biografielastig" geraten ist, die Neuentdeckung Alfieris lohnt in jedem Falle, resümiert er.
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